Zahlen zu BrustkrebsBrustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen weltweit. In der Schweiz erhalten jedes Jahr rund 6'600 Frauen diese Diagnose. Auch wenn Brustkrebs in jedem Alter auftreten kann, sind vor allem Frauen über 50 Jahren betroffen. Die gute Nachricht: Dank moderner Medizin und intensiver Forschung liegt die Überlebensrate inzwischen bei rund 89 %.
Ursachen von BrustkrebsDie genauen Ursachen von Brustkrebs sind bis heute nicht vollständig bekannt. Etwa 5 bis 10 % der Fälle haben eine erbliche Ursache. Vor allem Veränderungen in den Genen BRCA1 und BRCA2 sind hier entscheidend, sie machen rund die Hälfte der erblich bedingten Brustkrebsfälle aus. Diese Genveränderungen erhöhen das Risiko, bedeuten aber nicht zwangsläufig, dass man tatsächlich erkrankt. Bei bekannter Genveränderung empfehlen Fachpersonen daher oft frühzeitigere und häufigere Früherkennungsuntersuchungen.
Behandlung und Früherkennung von BrustkrebsJe früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto einfacher ist die Behandlung. Besonders ab dem 50. Lebensjahr wird Frauen deshalb empfohlen, regelmässig eine Mammografie durchführen zu lassen. Früherkennungsprogramme ermöglichen es, Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen, oft noch bevor Beschwerden auftreten.
Die Behandlung von Brustkrebs besteht meist aus einer Kombination verschiedener Therapien. Dazu zählen Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Hormontherapie und sogenannte zielgerichtete Therapien. Welche Behandlung eingesetzt wird, hängt davon ab, um welche Art von Brustkrebs es sich handelt.
Welche Formen von Brustkrebs gibt es? Man unterscheidet drei Haupttypen von Brustkrebs:
- Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs: Diese Tumore reagieren auf weibliche Hormone wie Östrogen oder Progesteron. Eine Hormontherapie kann hier gezielt helfen.
- HER2-positiver Brustkrebs: Die Krebszellen produzieren zu viele Wachstumsrezeptoren. Spezielle Medikamente können diesen Mechanismus blockieren.
- Triple-negativer Brustkrebs: Diese Form hat weder Hormon- noch HER2-Rezeptoren und betrifft etwa 15 % der Patientinnen. Sie gilt als besonders aggressiv und schwer behandelbar.
Herausforderungen und Zukunft der BrustkrebsforschungDie Forschung steht vor der Herausforderung, Therapien noch gezielter und individueller zu gestalten. Denn Brustkrebs ist keine einheitliche Erkrankung, jeder Tumor kann genetisch unterschiedlich aufgebaut sein. Moderne Ansätze wie die personalisierte Medizin gewinnen daher zunehmend an Bedeutung.
Zudem arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an innovativen Methoden wie Immuntherapien, mRNA-basierten Wirkstoffen oder sogenannten „Liquid Biopsies“, bei denen Tumor-DNA über eine einfache Blutprobe untersucht wird. Diese Verfahren ermöglichen eine frühere Diagnose und eine präzisere Therapiewahl. Trotz grosser Fortschritte bleibt die Entwicklung neuer Behandlungsformen jedoch aufwendig, zeitintensiv und kostenintensiv.
Insbesondere beim triple-negativen Brustkrebs sowie bei fortgeschrittenen, bereits im Körper verstreuten Tumoren (sogenannten metastasierten Tumoren) wird intensiv nach neuen Therapieansätzen geforscht. Triple-negativer Brustkrebs spricht weder auf Hormontherapien noch auf die meisten bislang entwickelten zielgerichteten Therapien an, weshalb den Betroffenen vor allem klassische Behandlungsformen wie Chemotherapie und Bestrahlung zur Verfügung stehen. Bei fortgeschrittenem Brustkrebs liegt die durchschnittliche Lebenserwartung derzeit nur bei zwei bis drei Jahren. Mit neuen Ansätzen wie zielgerichteten Therapien, Immuntherapien und innovativen Kombinationsbehandlungen wird erforscht, wie die Behandlungsmöglichkeiten verbessert, die Lebensqualität der Patientinnen erhöht und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder sogar gestoppt werden kann.
Nicht nur Frauen sind betroffenBrustkrebs betrifft nicht nur Frauen, auch Männer können daran erkranken. In der Schweiz sind es rund 60 Männer pro Jahr, die meisten sind zum Zeitpunkt der Diagnose über 60 Jahre alt. Doch weil die Krankheit bei Männern selten ist, wird sie oft spät erkannt. Meist ist der Krebs dann schon weiter fortgeschritten und schwieriger behandelbar.
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